Verboten, verboten, verboten

Ich dachte, in dieser absurden Zeit könnte mich so schnell nichts mehr überraschen. Gestern war ich dann doch überrascht. Die Berliner Initiativen-Gruppe „Wir sind Viele“ hatte für den 4. August eine Demo angemeldet, wie viele zuvor. Seit Oktober 2020 waren die gleichen Anmelder auf dem Alexanderplatz und in den Berliner Kiezen mit Demos sichtbar.

Keine einzige dieser Demos war verboten oder wurde aufgelöst.

Diesmal dann doch. Eine 23-seitige Verbotsverfügung erging sich in fantastischen Annahmen. Ein Gipfel der bodenlosen Ungereimtheit gab allerdings doch zu denken.

„Dies gilt umso mehr als davon auszugehen ist, dass der weit überwiegende Teil der Teilnehmenden nicht geimpft ist und damit mit einer deutlich höheren Virenlast und Virenverbreitung zu rechnen ist als im Durchschnitt der übrigen Bevölkerung.“

Bedeutet das nun, dass nur noch Geimpfte demonstrieren dürfen? Oder Gruppen, von denen vermutet werden kann, dass ihre Impfbereitschaft in einer der Regierung angenehmen Höhe liegt?

Ist das das neue Demokratieverständnis der Polizeiführung zum Versammlungsrecht?

Die Organisatoren der Demo am 4. August haben darauf verzichtet, Rechtsmittel einzulegen.