Nach der Wahl

Natürlich bin ich ernüchtert. Wir als Team der Basis waren mit so viel Hoffnung in diese Wahl gegangen. Wir wussten, wir hatten es mit besonders tückischen Schwierigkeiten zu tun. Bis zum Wahltag haben alle Banken es abgelehnt ein Konto für uns zu eröffnen, die Medien haben uns entweder ignoriert oder diffamiert, unsere Wahlplakate waren häufig Ziel von Zerstörung.

Und dennoch hatten wir Hoffnung. Es musste da draußen einfach eine Menge Menschen geben, die auch eine Änderung dieser unsäglichen Politik wollten.

Wir mussten sie nur erreichen. Also haben wir Wahlstände gemacht, fleißig die Plakate wieder aufgehängt, Gespräche mit Bürgern geführt.

Wahrscheinlich haben wir unterschätzt, wie vielfältig die Protestbewegung im Kern eigentlich war. Der Protest wurde und wird getragen von einem bunten Haufen von Individualisten und wahrscheinlich ist es nur realistisch, anzunehmen, dass der Wunsch, sich nach einem gemeinsamen Ziel auszurichten, von nicht allzu Vielen geteilt wird.

Große Protest-Player haben keinerlei Wahlempfehlung gegeben und in einem Fall sogar aktiv die Aussichtslosigkeit des Projekts behauptet.

Was ist also die logische Konsequenz? Akzeptieren, was ist. Und dann den bunten Schwarm frei und die viele kleineren und größeren Gruppen ihre eigenen Wege und Strategien finden lassen. Auf jeden Fall dran bleiben. Denn dieser politische Unsinn muss gestoppt werden!